The Sims
Genre: Lebenssimulation
Hersteller: Maxis / Electronic Arts
Sie Abgeordnete und er Chirurg. Dies ist eine erstaunliche Karrierefamilie die sich da in 70 virtuellen Tagen entwickelt hat. Doch der Weg nach oben auf der Karriereleiter ist nicht der einfachste.
Wie man zu einem ansehnlichem Anwesen und einem intakten sozialen Umfeld kommt stellt sich in dieser „Alltagssimulation“ äußerst kniffelig dar.
Zu beginn des Spiels hat man die Möglichkeit sich eine eigene Familie zu kreieren oder sich für eine bereits vorgefertigte Familie zu entscheiden. Wer möchte kann sich auch dem Tutorial annehmen um sich mit den vielen Features des Spieles vertraut zu machen. Doch da ich nun mal kein Handbuchleser und Tutorialspieler bin gehts gleich in die Vollen.
Wie die Familie aussieht für die man spielen möchte kann jeder selbst bestimmen. Also wird kurzerhand ein Männlein erschaffen. Doch da es sich alleine nicht besonders gut lebt, schneiden wir dem Mann ein Ripplein heraus – und siehe da jetzt haben wir Männlein und Weiblein. Jedem Familienmitglied muss man jetzt noch 25 Charakterpunkte zuordnen. Verteilen darf man die Punkte auf fünf verschiedene Charaktereigenschaften (Ordentlich, Extrovertiert, Aktiv, Verspielt und Nett).
Da die Sims nicht auf dem schönen grünen Rasen campen wollen gilt es nun sich ein Eigenheim zu wählen oder sich in architektonischer Kleinarbeit eine wohnliche Hütte zu basteln. Hier ist aller Anfang schwer, denn der Geldbeutel von 20000$ lässt Anfangs keine großen Freiheiten zu. An mörderteuren Parkettboden ist demzufolge nicht zu denken. Vielmehr sollte man sich um Grundlegende Dinge wie Bett, Kühlschrank, Toilette und Farbfernseher kümmern. Erst einmal in ein Haus eingezogen, besichtigen die Sims das gerade bezogene Haus und applaudieren Dir zu, wenn sie mit der Inneneinrichtung einverstanden sind. Doch qualitativ minderwertiges Mobiliar löst ein nicht zu überhörendes Gemecker aus. Anfangsfehler wie zu wenige Fenster oder mangelnde Beleuchtung lässt die Familienmitglieder in ein tiefes Loch fallen. Total frustriert und depressiv stellen sie sich dann in eine Ecke und fangen das Winseln an (Weicheier!).
Womit wir auch schon bei den Bedürfnissen sind, die es gilt für jeden Mitbewohner zu befriedigen. Hier legen die Sims Wert auf Energie, Komfort, Spaß, soziales Leben und Wohnung. Um Hunger, Hygiene und Harndrang muss man sich ebenfalls kümmern. Um optimale Werte in diesen Bereichen zu erreichen gibt es vielerlei verschiedene Ausstattungsgegenstände die man sich in sein Eigenheim stellt. So hat ein Plasmafernseher einen enormen Spaßfaktor, eine geräumige Badewanne sorgt für Hygiene und Komfort und eine Hightech-Espressomaschine sorgt für Energie.
Um das soziale Leben im grünen Bereich zu halten muss man sich ein paar Familienfreunde anschaffen, und sich diese durch gutes Zureden warmhalten. Denn diese Freunde sind für die berufliche Karriere unbedingt notwendig. Je höher man auf der Karriereleiter steigt desto mehr Freunde sind notwendig um die nächste Beförderung zu erzielen. Doch damit nicht genug: es ist weiterhin notwendig, dass man die persönlichen Fertigkeiten weiter trainiert und ausbaut. Eigenschaften wie Kochen, Logik, Mechanik, Charisma, Kreativität und Körper (=Stärke und Fitness) müssen in mühevollen Lernen erst angeeignet werden. Je besser diese Fähigkeiten sind, desto besser sind die Aufstiegschancen im Job (den man übrigens in der Tageszeitung oder im Internet findet).
So sollte man es tunlichst vermeiden jemand an den Herd zu stellen, der nicht kochen kann. Das Resultat ist nicht selten eine in Flammen aufgehende Küche. Wer an einem Rauchmelder gespart hat kann zusehen wie seine Bude gänzlich abfackelt. Ja man kanns kaum glauben, aber selbst an solche Kleinigkeiten muss man denken. Dies zeigt schon annähernd die Liebe zum Detail, die dieses Spiel bietet.
Diesem Herrn hätten vielleicht ein paar mehr Punkte beim Ordnungssinn gutgetan. |
Viel Zeit hat man damit zu verbringen seine Bekanntschaften zu pflegen. Das gestaltet sich in den meisten Fällen zunehmend schwieriger, da bereits gewonnene Freunde bei strikter Vernachlässigung dir mirnichts, dirnichts die Freundschaft kündigen. Wie gut man sich mit seinen Nachbaren versteht hängt zum einen mit dem Strenzeichen und zum anderen mit seiner Redegewandheit zusammen. Aufpassen sollte man bei verschiedengeschlechtigen Freundschaften. Ab und an fangen diese an zu flirten und eventuelle Lippenberührungen rufen deine Frau auf das Parkett. Wie eine Furie tritt diese dann ihrer Nebenbuhlerin gegenüber und watscht diese aus der Wohnung. Das so etwas für das freundschaftliche Verhältnis nicht sehr dienlich ist müsste jedem klar sein.
Freude an diesem Spiel macht das stetige basteln – sei es an Freundschaften oder an dem eigenen Nobelbungalow. Denn die gestalterischen Möglichkeiten sind je mehr Kohle man nach Hause bringt fast unausschöpflich. Vor lauter Bauwut sollte mann nicht vergessen, dass die Sims lange Laufwege nicht mögen und auch Diebe ihr Unwesen treiben (Alarmanlage nicht vergessen!)
Viel Spaß beim Selberspielen wünscht euch das QUAD-DAMAGE-TEAM; und vergesst die realen sozialen Kontakte nicht.